Hallo liebe Bautz-Freunde! Besitze seit etwa 14 Jahren einen 14er AS 120, Bj. '57. Er verrichtet einfachste Schlepperaufgaben und hat uns noch nie im Stich gelassen. Ich bin selbst kein Schrauber und lasse Reparatur- oder Wartungsarbeiten, die mein Geschick oder Zeitkonto sprengen, von einer nahegelegenen ländlichen Kfz-Werkstatt erledigen. Einiges mache ich dann aber doch selber. Erst gestern habe ich das alte, im Handlauf verbogene und mit Elektrotape umwickelte Lenkrad gegen ein neues (Nachbau) ohne Probleme ausgetauscht. Allerdings fällt mir seit Jahren unabhängig vom Wechsel des Lenkrades ein meines Erachtens zu großes Lenkspiel auf, dessen Ursache ich nicht im Verschleiß, sondern vielmehr in einer unpassenden Einstellung vermute. Die Größe des Lenkungsspiels würde ich mit einer guten 1/8 Lenkradumdrehung beschreiben. Wäre toll, wenn mich hierzu jemand beraten könnte: Ist das beschriebene Spiel zu groß und wenn ja, wie stelle ich die Lenkung auf ein Normalmaß ein? Vielen Dank im Voraus und herzliche Grüße aus dem völlig vertrockneten Hohen Fläming im südlichen Brandenburg von Lutz
Bist du sicher dass die Lenkköpfe nicht ausgeschlagen sind? Das wäre so meine erste Vermutung. Kann natürlich auch eine der anderen Verbindungsstellen sein die locker/ausgeschlagen ist. Ansonsten wüsste ich nicht, wo sich da was einstellen lässt.
Mich wundert zudem, dass du so über den TÜV bekommen bist/kommst. Ich hatte wesentlich weniger Spiel und das würde bemängelt.
Gruß Stefan
----------------------------------------- Mein Bautz : Bautz 300 TD, Bauj. 1960 ----------------------------------------- Wer Tipfehler findet darf sie behalten :D
Hallo Stefan! Danke für Deine schnelle Reaktion. Ich bin mir (als Laie) relativ sicher, das da nix ausgeschlagen ist und vermute die Einstellmöglichkeit im inneren Bereich der Lenksäule zwischen Lenkradnabe und Überwurfmutter. Bewege ich das Lenkrad nach rechts, ist kein Spiel feststellbar. Drehe ich nach links, hebt sich das Lenkrad samt innerer Lenkachse um wenige Millimeter aus der Lenksäule heraus. Der Spalt zwischen Lenkradnabe umd Lenksäule vergrößert sich dabei um etwa 2mm, bevor die gewünschte Lenkwirkung erzeugt wird. Klemme ich in diesen Spalt ein Stück Metall und wiederhole die Lenkbewegung, hebt und senkt sich nix mehr und das Spiel geht gegen Null. Mittlerweile habe ich in diesem Forum dazu folgendes recherchieren können. Zitat Markus aus Restaurationsbericht AS 120 v. 29.04.14:
Zum Lenkspiel einstellen musst du das Lenkrad abmachen, dann kannst du die Lenkspindel rein und raus drehen. Du drehst die Spindel soweit raus bis du einen Wiederstand merkst dann legst du Unterlegscheiben zwischen der Überwurfmutter der Lenksäule und der Passfeder. Du darfst aber nicht zuviel unterlegen, sonst ist dein Gewinde der Spindel ständig unter Spannung und verschleißt, lass minimal Spiel dann ist es gut. Mach dein Lenkrad wieder drauf, dreh aber die Mutter nur mit der Hand drauf und schau ob die Lenkung zu schwer geht und ob sie noch minimal Spiel hat. Wenn nicht musst du noch etwas von den Scheiben wegnehmen. (Zitatende)
Das werde ich mal nächstes Wochenende versuchen und nachberichten. TÜV habe ich übrigens vor 3 Wochen anstandslos bekommen. Das festgestellte Lenkungsspiel fiel dem Prüfer zwar auf, verortete es aber in den erforderlichen Toleranzrahmen.
Danke nochmal und viele Grüße aus dem mittlerweile stürmischen und jetzt auch endlich mal nassen Hohen Fläming!
Lenkungsspiel einstellen hat jetzt auch bei mir wie von Markus beschrieben geklappt, Lenkung geht perfekt. Die Unterlegscheiben müssen allerdings irgendwie über den Arretierungskorn für das Lenkrad, also entweder mit entsprechend großem Innendurchmesser oder besser: Unterlegscheiben mit Aussparung für den Arretierungskorn herstellen (habe solche im Handel noch nicht gesehen). Viele Grüße, Lutz
schön das meine Beiträge weiterhelfen. Wenn du mit "Arretierungskorn" die Passfeder in der Welle meinst, die sitzt nur in einer Nut und kannst mit einer Zange rausziehen, somit kannst du auch normale Unterlegscheiben verwenden.
Hi Markus! Das wäre ja ein Ding, wenn ich die Passfeder (von mir als Arretierungskorn bezeichnet, danke für die richtigere Bezeichnung) mit der Zange aus der Welle ziehen könnte. Bei mir sieht das Ganze sehr solide verpresst bzw. aus einem Stück aus. Die vorhandenen alten Unterlegscheiben wiesen ebenfalls im Innendurchmesser eine entsprechend nachträglich vorgenommene Ausparung (Nut) für die Passfeder auf. Vielleicht haben es die Vorbesitzer ebenfalls nicht gewusst, dass sich da möglicherweise etwas herausziehen lässt. Ich werde das bei Gelegenheit mal prüfen. Sollte sich die Passfeder tatsächlich herausziehen lassen, würde das die Sache ungemein erleichtern. Danke für diesen wichtigen, zeitsparenden Tipp! Viele Grüße, Lutz
....übrigens weist die Welle meines 120er tatsächlich keine herausziehbare Passfeder auf, wie bei Markus beschrieben. Auf meiner Welle ist sie fest verschmiedet und absolut unlösbar, deshalb von mir laienhaft auch als "Korn" bezeichnet. Bedeutet in meinem Fall, dass ich tatsächlich - wie meine Vorbesitzer offenbar auch - spezielle Unterlegscheiben mit entsprechenden Aussparungen verwenden bzw. herstellen muss. Nach Feinjustierung der vorhandenen Unterlegscheiben (eine davon ist eine Art Federring mit entsprechender Nut) ist mein Lenkspiel auf ein erträgliches Maß zurückgegangen. Optimal ist's aber noch nicht. Bleibe dran. Später evtl. noch mit Fotos.
Hallo, ich habe dann heute auch mal geguckt wie es bei mir aussieht. Wenn ich euch richtig verstanden habe wird der Ring mittels passender Scheiben vergrößert. Übrigens den Keil kann man bei mir auch rausnehmen. |addpics|77f-1b-5a58.jpg,77f-1c-a28f.jpg,77f-1d-55ae.jpg|/addpics|
Bautz AS 120 12PS Baujahr 1952 Bautz AS 220 22PS Baujahr 1953 Bautz Spinne Baujahr ca. 1960 Bautz Gabelheuwender Bautz Grasmäher Nr. 21 Hanomag R 19
Ich habe eben eine passende Scheibe eingelegt, aber das Spiel ist nicht viel besser geworden. Ich konnte aber beobachten dass die gesamte Lenksäule nach oben und unten wandert. Hat da jemand Erfahrungen mit woran es liegt?
Bautz AS 120 12PS Baujahr 1952 Bautz AS 220 22PS Baujahr 1953 Bautz Spinne Baujahr ca. 1960 Bautz Gabelheuwender Bautz Grasmäher Nr. 21 Hanomag R 19
Das "Herauswandern" nach oben und unten bei Drehung der Spindel ist auch bei mir zu beobachten und meines Erachtens konstruktionsbedingt normal. Bei aufgestecktem und festgeschraubtem Lenkrad sowie eingestelltem Lenkspiel durch entsprechende Unterlegscheiben geht diese Auf- und Abbewegung gegen Null bzw. nur noch in dem Maße, wie das regelrechte Lenkspiel dies zulässt (zu stramm darf's ja auch nicht sein). Die Unterlegscheiben dürften dieses "Auf- und Ab" um die jeweils unterlegte Höhe reduzieren. Bei mir sind die Unterlegscheiben unterhalb der Passfeder - von Ihnen Keil genannt - positioniert, ohne diesen mit zu umschließen. Je mehr Unterlegscheiben ich auf diese Weise unterhalb des Keils positioniere, desto geringer das Lenkspiel. Viele Grüße, Lutz
Bei meinem 240ger klappt das leider nicht, Tüv hat über das Spiel zwar gemeckert, aber ihn trotzdem durchgewunken. Für mich heißt es dann wohl Lenkgetriebe zerlegen, da es beim Fahren schon störend ist.